Bericht einer Gruppensprecherin

Erfahrungen von Michelle Monden, FÖJ 2008/2009, Sprecherin der Gruppe Ring-Süd und Landesdelegierte Rheinland-Pfalz

Im Oktober 2008 ging ich mit Spannung auf das erste FÖJ-Seminar meiner Gruppe FÖJ-Ring-Süd. Neben dem interessanten und abwechslungsreichen Seminarprogramm blieb noch genug Zeit, um die anderen Freiwilligen kennen zu lernen. Am Ende des Seminars wurden in getrennten Wahlgängen zwei Gruppensprecher/innen gewählt. Ich habe mich riesig gefreut, dass ich zur Wahl vorgeschlagen wurde und dann auch tatsächlich genug Stimmen bekommen habe. Auch Patrick Schwarz wurde zum Gruppensprecher gewählt und wir machten uns sofort an die ersten Aufgaben: Adressenlisten mussten erstellt, eine Gruppen-E-Mailadresse musste eingerichtet und die ersten Projektideen mussten festgehalten werden.

 

Schon kurz nach unserem ersten Seminar wurden alle 10 Sprecher/innen aus Rheinland-Pfalz von Dirk Hennig, dem pädagogischen Leiter aus Hachenburg zu einem zweitägigen „Sprecher/innen-Einführungsseminar“ in die Landeshauptstadt Mainz eingeladen.

 

So trat damit am 30. Oktober erstmals in einem alten Forsthaus im Wald bei Mainz das sogenannte „Sprecher/innen-Gremium Rheinland-Pfalz“ zusammen. Die Sprecher/innen des Vorjahres übergaben ihre Ämter an uns frisch Gewählten und informierten uns über die Höhen und Tiefen ihrer Arbeit im FÖJ-Programmjahr 2007/2008. Von den pädagogischen Leitern der Trägerverbünde wurden wir auf unsere Arbeit durch eine Einweisung in die aktuelle FÖJ-Politik vorbereitet. Am Abend war dann endlich Zeit fürs Kennen lernen und den Erfahrungsaustausch.

 

Der Höhepunkt des Treffens fand dann aber am zweiten Tag statt. Im Ministerium für Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz wurden wir von dem für das FÖJ zuständigen Referatsleiter Michael Hoffmann begrüßt, um dann zur Wahl der Landesdelegierten zu schreiten. Wir wussten, es geht hier um viel Verantwortung, wenn man die FÖJ’ler/innen von Rheinland-Pfalz auf Bundesebene vertreten will. Zu meiner Überraschung wurde ich von meinen Mitsprecher/innen zur Landesdelegierten gewählt. Zusammen mit Dimitri Judt und Niklas Wehner, die den Trägerverbund KUR und die Gruppe aus Frankreich vertraten, fuhr ich schon wenige Tage später zum Delegiertentreffen aller Landes-Vertreter/innen von Deutschland nach Jena. Zunächst war ich schon ein bisschen aufgeregt, aber es zeigte sich bald, dass wir in Rheinland-Pfalz von unseren Pädagogischen Leitern sehr gut auf unsere Aufgaben vorbereitet worden waren. Auf der dreitägigen Konferenz galt es, eine geballte Portion Engagement und Ideenreichtum unter einen Hut zu bringen, dies schafften wir durch Bildung von Arbeitsgruppen, zum Beispiel für Politische Arbeit oder die Organisation des Bundesaktionstages. Auch hier wurde wieder gewählt, und zwar fünf Bundessprecher/innen, die alle FÖJler/innen aus Deutschland vertreten und bei verschiedenen Konferenzen für die Interessen den FÖJler/innen eintreten.

 

Zurück in Rheinland-Pfalz haben wir schon bald mit der Organisation unseres größten Projektes begonnen: ein Stand mit Aktionen auf dem Open Ohr Festival in Mainz. Wir wollten, dass die Arbeit nicht nur von den Sprecher/innen erledigt wird und haben uns deshalb auch mit anderen engagierten FÖJler/innen getroffen. Gemeinsam haben wir Ideen gesammelt, Aufgaben verteilt und am Ende kam ein abwechslungsreiches und interessantes Projekt-Programm zustande, bei dem uns die Träger und viele Einsatzstellen unterstützt haben.

 

Ein weiteres Projekt war das Maisfeldlabyrinth in Klingenmünster der Einsatzstelle Lobby für Kinder e. V. Dort FÖJler/innen aus der KUR- und Ring-Gruppe mitgeholfen.

 

Das Green Rock Festival war ebenfalls ein Projekt das gegen Ende des FÖJ Jahres 08/09 veranstaltet wurde. Die Organisation wurde gemeinschaftlich von frühren FÖJ´ler/innen aus dem rheinland-pfälzischen Ehemaligen-Netzwerk und den aktuellen Sprecher/innen durchgeführt. Das Festival war eine Benefizveranstaltung für das Artenschutzprojekt Wildkatze. Auch hier waren viele FÖJ´ler/innen um das Projekt tatkräftig zu unterstützen. Sogar einige Einsatzstellen hatten dort ihre Stände aufgestellt.

 

Nicht weniger erwähnenswert war das Baumschnitt-Projekt der Gruppe Ring-Nord. Nach einer Einführung in die Kunst des Baumschnitts gingen rund 20 FÖJler/innen im Westerwald ans Werk. Die Naturschutzmaßnahmen wurde von der FÖJ-Einsatzstelle Heinrichshof begleitet.

 

Die Organisation und Durchführung der Projekte hat viel Arbeit gemacht, bei der ich aber eine ganze Menge gelernt habe.

 

So hatte ich für meine Tätigkeiten an der Einsatzstelle durch mein Sprecher/innen-Amt weniger Zeit, als ich es mir gewünscht hätte. Etwa ein halben Tag pro Woche habe ich für die Sprecher/innenarbeit gebraucht, kurz vor Projekten auch mal mehr. Dennoch wurde ich von meiner Einsatzstelle unterstützt, sowohl durch Tipps als auch durch Material. Ich glaube, dass auch meine Einsatzstelle durch die Sprecher/innenarbeit profitiert hat, zum einen wurde sie im Land bekannter und zum anderen war sie immer auf dem neusten Stand, was es beim FÖJ so Neues gibt. So habe ich bei meiner Rede auf der Einsatzstellenkonferenz FÖJ-Ring den anwesenden Vertreter/innen der Einsatzstellen dringend empfohlen, den Sprecher/innen-Tätigkeiten nicht im Weg zu stehen, ja die FÖJ’ler/innen darin auch zu unterstützen.

 

Abschließend kann ich sagen, dass ich es toll finde, dass sich die FÖJler/innen durch die Sprecher/innentätigkeit so aktiv mit einbringen können. Ich habe sehr viel im Bereich Organisation gelernt, aber auch, wie man in einer Gruppe zusammen arbeitet und trotz unterschiedlichen Meinungen am Ende auf einen Nenner kommt.

Allerdings wäre die Arbeit nicht möglich gewesen, wenn uns nicht die Träger, insbesondere die beiden pädagogischen Leiter Dirk Hennig und Dr. Jochen Frey so ein großes Vertrauen entgegengebracht hätten und uns nicht mit allen Mitteln unterstützt hätten, ohne uns dabei zu bevormunden.